Der Friedhof als Arbeitsort 

So manche:n mag es besonders rund um die Feiertage, die sich dem Totengedenken widmen, zu dem einen oder anderen der knapp 600 Friedhöfe in Niederösterreich geführt haben. Friedhöfe dienen als Orte der Erinnerung an verstorbene Familienangehörige und Freunde, sie regen Besucher:innen dazu an, sich mit der eigenen Vergänglichkeit auseinanderzusetzen und sind gleichzeitig auch Orte voller Leben: Wenn Wiesen und Gehölze ökologisch gepflegt und alte Mauern erhalten werden, finden viele Tiere Nahrung, Nistplätze oder Unterschlupf. In naturnahen Lebensräumen gibt es auch optimale Standortbedingungen für viele, oft sogar seltene, Pflanzen. 

Zumal sich zahlreiche Soziale Unternehmen im Netzwerk von arbeit plus NÖ der ökologisch nachhaltigen Landschaftspflege verschrieben haben und gemeinsam mit ihren Transitmitarbeiter:innen Dienstleistungen in diesem Bereich anbieten, sind Friedhöfe auch Arbeitsorte von Menschen, die in Sozialen Unternehmen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt werden.

So betreut etwa der Verein Ökokreis in Kooperation mit dem Schwarzen Kreuz Österreich Friedhöfe in Allensteig und Döllersheim, der Verein Landschaftspflege in Sitzendorf an der Schmida Friedhöfe ebendort und in den umliegenden Gemeinden, oder das Frauenbeschäftigungsprojekt fairwurzelt den Friedhof in Hafnerbach. LOK IN, ein gemeinnütziges Beschäftigungsprojekt der Volkshilfe NÖ, betreut u.a. den jüdischen Friedhof Mistelbach mit seinen 108 erhaltenen Gräbern sowie den sowjetischen Soldatenfriedhof mit rund 2.200 Bestatteten. Damit leisten sie nicht nur eine wesentlichen Beitrag zu ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit sondern bringen sich auch aktiv in die Pflege von Kulturdenkmälern in den Regionen ein.