NÖ Armutsnetzwerk lädt zum Pressefrühstück…

„Rütteln an den Grundmauern sozialer Sicherheit nimmt uns allen Halt!“

NÖ Armutsnetzwerk lädt zum Pressefrühstück 24.1.2019 von 10 – 11 Uhr, Klostergasse 15, St. Pölten „Rütteln an den Grundmauern sozialer Sicherheit nimmt uns allen Halt!“

Mit Mitgliedern der Arbeitsgruppe Arbeitsmarktpolitik, einem Vertretern aus der Privatwirtschaft, dem Vater eines erwachsenen Sohnes mit Behinderung sowie Menschen die von Armut betroffen sind.

„Leistungen wie das Arbeitslosengeld, die Notstandshilfe, Krankengeld, die Bedarfsorientierte Mindestsicherung sind Grundmauern sozialer Sicherheit, die auch in schwierigen Zeiten Halt geben. Wir nehmen mit wachsender Sorge wahr, dass an diesen Grundmauern gerüttelt wird und warnen davor das Fundament sozialer Sicherheit zu gefährden, denn ein Aushöhlen dieses Fundaments nimmt uns allen Halt!“ so Barbara Bühler, Sprecherin der Arbeitsgruppe Arbeitsmarktpolitik (AGAPO) die am 24.1. gemeinsam mit Betroffenen zum Pressefrühstück geladen hat um auf das Thema soziale Sicherheit und seine Gefährdung aufmerksam zu machen.

„Bevor ich selber krank geworden bin und meine Arbeit verloren hab, hätt ich das nicht geglaubt wie schnell das geht…“ erzählt Frau Sabine (Name geändert) 48 Jahre, die nach 4 Bandscheibenvorfällen und einem Schlaganfall nicht mehr in ihrem erlernten Beruf in der Pflege arbeiten kann. Mit der Notstandshilfe kommt sie nur deshalb aus, weil ihr Sohn, der eine Lehre macht, sie unterstützt. „Dabei sollten Eltern ihre Kinder unterstützen- nicht umgekehrt!“ meint Frau Sabine beschämt und dass sie, falls die Notstandshilfe abgeschafft werden würde „gar nicht mehr weiß, wie das noch gehen soll“, sei doch jetzt schon alles so knapp.

So wie ihr geht es, trotz insgesamt sinkender Arbeitlosenzahlen, vielen in Niederösterreich: eine von drei Personen die in Niederösterreich eine Arbeit suchen, hat mit gesundheitliche Einschränkungen zu kämpfen (28,3 % Arbeitsmarktbilanz 2018), mehr als jede/r dritte Arbeitslose in NÖ ist über 50 Jahre alt1. Es sind Menschen wie Sabine, die von der zuletzt positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt in Niederösterreich nicht profitieren, die arbeiten wollen, dafür aber Unterstützung in Form von Angeboten aktiver Arbeitsmarktpolitik brauchen, doch die Mittel des AMS wurden (nicht nur in Niederösterreich) massiv gekürzt. Angebote wie die Aktion 20.000 wurden gestrichen, sozialintegrative Unternehmen die Menschen mit Einschränkungen einen schrittweisen Wiedereinstieg ermöglicht haben wurden die Mittel gekürzt.

Die mögliche Abschaffung der Notstandshilfe wäre für Sabine und viele andere ein weiterer Schritt nach unten, vor dem die Mitglieder der Arbeitsgruppe Arbeitsmarktpolitik, die sich gemeinsam für ein gefestigtes System sozialer Sicherheit einsetzen warnen und deshalb am 24.1 zu einem Pressefrühstück laden.

„Leistungen wie das Krankengeld, die Mindestsicherung/Sozialhilfe oder die Notstandshilfe sind wie ein gutes Fundament: solang man sie nicht braucht, geben sie Sicherheit ohne dass wir es merken. Werden diese Grundmauern sozialer Sicherheit jedoch ausgehöhlt, gefährdet dass uns alle.“

Kontakt: Barbara Bühler Obfrau und Koordinatorin NÖ Armutsnetzwerk , Sprecherin Arbeitsgruppe Arbeitsmarktpolitik 0650/ 37 577 81 armut_in_noe@gmx.at

Sie erhalten eine Pressemappe mit weiteren Unterlagen und Erfahrungsberichten vor Ort. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
1 Hompage AMS NÖ: AMS NÖ und Land NÖ ziehen erfolgreiche Arbeitsmarktbilanz 2018

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