Stellungnahme von arbeit plus NÖ
Ein trauriger Rekord: Mehr als 29.400 Langzeitbeschäftigungslose in NÖ zum Tag der Arbeitslosen 2021!
arbeit plus NÖ fordert alle EntscheidungsträgerInnen auf, rasch zu handeln und die Sozialen Unternehmen beim „Programm Sprungbrett“ maßgeblich miteinzubeziehen.
Zum Tag der Arbeitslosen am 30. April 2021 gibt es so viele langzeitbeschäftigungslose Arbeitslose wie noch nie zuvor: Im März waren in NÖ mehr als 29.400 Menschen (Ö: mehr als 190.000) bereits seit länger als einem Jahr beim AMS gemeldet, davon waren in NÖ 23.609 (Ö: 146.761) aktiv auf der Suche nach Erwerbsarbeit. Das ist ein historischer Höchststand, ein weiterer Anstieg in den nächsten Monaten ist angesichts der anhaltenden Krise zu befürchten. Mittlerweile sind in NÖ mehr als 40,5% (Ö:38%) der Arbeitslosen langzeitbeschäftigungslos. „Zentrales Ziel ist daher, die aktive Arbeitsmarktpolitik finanziell dementsprechend ausreichend zu finanzieren!“ so Maria Nirnsee, Geschäftsführerin von arbeit plus NÖ. Sie ist überzeugt, dass es eine soziapolitische Notwendigkeit ist weitere innovative Wege zu gehen, um Menschen in Arbeit zu bringen.
Schon vor der Krise hatten Langzeitbeschäftigungslose immer weniger Chancen auf gute, existenzsichernde Erwerbsarbeit. Dem kann die Arbeitsmarktpolitik mit der Schaffung von geförderter Beschäftigung und Qualifizierung entgegenwirken!
Die Folgen von Langzeitbeschäftigungslosigkeit sind gravierend! Der Wegfall von Erwerbseinkommen bedeutet ein höheres Armutsrisiko und verminderte soziale Teilhabe. Wenn eine immer größere Gruppe von Menschen langfristig vom Erwerbsleben ausgeschlossen ist, ist das auch gesamtgesellschaftlich problematisch.
arbeit plus NÖ setzt sich für geförderte Jobs im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich und für die kommunale und städtische Infrastruktur, Tätigkeiten im Gesundheits- und Pflegebereich und digitale Kompetenzen sind die Zukunftsfelder, in denen innovative, geförderte Programme geschaffen und Qualifizierungen angeboten werden müssen, ein.
Wir benötigen jetzt eine rasche Umsetzung aller Bestrebungen der Bundesregierung in ihrem „Comeback Plan!
Die Sozialen Unternehmen im Netzwerk von arbeit plus NÖ zeigen, wie ein solcher Arbeitsmarkt aussehen könnte: Sie bieten vormals langzeitbeschäftigungslosen Menschen nachhaltige Arbeit, Beratung und Qualifizierung und begleiten sie so zurück ins Erwerbsleben. Gleichzeitig sind sie in den Regionen verankert und kennen sowohl die Problemlagen und die Bedürfnisse arbeitssuchender Menschen als auch die regionalen Bedarfe. Ihre Erfahrung bei der Konzeption und Umsetzung öko-sozialer Innovationen macht sie zu wichtigen PartnerIinnen in der Gestaltung einer nachhaltigen Arbeitsmarktpolitik!
Zahlen und Fakten (2020):
arbeit plus NÖ hat 31 Mitgliedseinrichtungen im Bereich Beschäftigung, Beratung, Qualifizierung. 2020 haben in diesen 31 Mitgliedseinrichtungen insgesamt 300 Schlüsselarbeitskräfte gearbeitet. 1.600 Personen erhielten Unterstützung durch Beschäftigung und Qualifizierung und mehr als 1.000 Personen konnten in den Beratungsstellen unterstützt werden.
Durch die zusätzlichen Geldmittel der Corona-Joboffensive gibt es 2021 in NÖ mehr als 80 Transitarbeitsplätze mehr!
Zahlen, Daten, Fakten zu Arbeitslosigkeit in NÖ – März 2021:
Arbeitslos gemeldet in NÖ: 58.294 Personen
davon
SchulungsteilnehmerInnen: 10.071 Personen (+ 25% zum Vorjahr)
Langzeitbeschäftigungslose: 10.854 Personen (+ 28,5% zum Vorjahr)
Alter der arbeitslosgemeldeten Personen:
Bis 25 Jahre: 4.392
25-44 Jahre: 24.526
Über 45 Jahre: 29.376
Menschen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen: 17.182 Personen
arbeit plus NÖ ist seit 25 Jahren das niederösterreichische Netzwerk von 31 gemeinnützigen Sozialen Unternehmen, die mit Beratung, Qualifizierung und Beschäftigung erwerbslosen Menschen beim beruflichen (Wieder-)Einstieg unterstützen.
Ansprechperson: Maria Nirnsee, MBA – Geschäftsführung
Tel: 0676-88044888
Mail: maria.nirnsee@arbeitplus.at
Weitere Informationen erhalten Sie unter noe.arbeitplus.at
Pressenaussendung als Download
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